Was Wir Wissen:
Familienname: Wertheimer
Geburtsname: Wertheimer
Vorname: Bella
Geburtsdatum/Geburtsort: 17. Dezember 1890/Themar
Todestag/Todesort: Genauer Todestag unbekannt
Gestorben im Alter von: ca. 52 Jahren bei Deportation
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von Gaby Schuler/Coburg
Bella Wertheimer war die jüngste von drei Geschwistern. Als sie im Dezember 1890 in Themar geboren wurde, war ihr Bruder Julius bereits vier, ihre Schwester Rosa drei Jahre alt.
Die Familien Frankenberg und Wertheimer waren sehr eng miteinander verbunden – dies zeigte sich bereits in den Generationen zuvor in Thüringen und setzte sich in Coburg fort: Bellas Mutter Malwine Wertheimer war eine geborene Frankenberg. Die Vorfahren beider Familien hatten ihre Wurzeln in Orten rund um Themar und siedelten sich um die Jahrhundertwende in vergleichsweise größerer Zahl in Coburg an.
Als Bella bei der Verehelichung mit Milton Wertheimer, einem Cousin 2. Grades, ihre Heiratsurkunde unterschreibt ist zu lesen: Bella Wertheimer, geb. Wertheimer. Dieses Dokument hat alle Kriegswirren und Fluchten überlebt und befindet sich heute in Israel.
Es ist nicht bekannt, wie sich die Ehe von Bella und Milton Wertheimer entwickelt hat. Spätestens ab dem Jahr 1933 lebten sie getrennt und während Milton die Stadt verließ, blieb Bella Wertheimer in Coburg und wohnte abwechselnd bei Familienangehörigen: bei ihrem Schwager Nathan Wertheimer in der Löwenstraße 23, dann bei ihrem Bruder Julius Wertheimer im Steinweg 53, zwischenzeitlich in Marisfeld.
Bis zur Trennung von Milton war Bella Wertheimer nicht berufstätig. Ab 1934 verzeichnet ihre Meldekarte der Stadt Coburg aber als Arbeitgeber den Namen „Hirsch“ und ihre Adresse wird Hohe Straße 30 in Coburg.
Ein Schreiben der „Kammer des Innern der Regierung von Ober- und Mittelfranken“ aus dem Jahr 1935 existiert noch. Es ist gerichtet an den Herrn Oberbürgermeister der Stadt Coburg, Betreff: „Private jüdische Volksschule mit Schülerheim des Predigers Hermann Hirsch in Coburg“.
Es handelt sich um den offiziellen Beschluss der Regierung, dem Prediger Hirsch die Genehmigung zur Gründung einer privaten jüdischen Volksschule zu gestatten — unter einer Vielzahl von Auflagen. Eine davon war die Beschäftigung „in Küche und Haus“ der namentlich genannten Bella Wertheimer.